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Misdroys Geschichte

Die Geschichte von Misdroy lässt sich bis ins 13. Jahrhundert verfolgen. 1554 wurde Misdroy in einer Urkunde als Eigentum der deutschen Dompropstei Cammin erwähnt. Bevor Misdroy zum Seebad aufstieg, wurde es im Jahr 1579 als ein kleines Dorf mit 30 Kolonisten bewohnt, welche sich vom Fischfang und Landwirtschaft ernährten. Zwischen 1830 und 1835 wurde Misdroy zum Badeort. Zählte man im Jahr 1830 noch einzelne Badegäste, entwickelte sich 1835 buchstäblich ein Badebetrieb. Im selben Jahr wurden die ersten Badehäuschen gebaut und vermögende Berliner und Stettiner errichteten sich hier ihre Villen. 1842 wurde der Bau des ersten Gesellschaftshauses und Spielcasinos in Misdroy abgeschlossen.

1850 hatte Misdroy 317 Einwohner und 500 Badegäste aufzuweisen. Nach 1860 wuchs Misdroy rasant. Ein Zeugnis dafür ist der Bau einer protestantischen Kirche auf der Königshöhe im Jahr 1862. 1867 erholte sich der Thronfolger und spätere deutsche Kaiser Friedrich lll mit seiner Familie mehrere Wochen in Misdroy. Durch seine Fürsprache verbesserte der Bau einer Schiffsanlegestelle im Jahr 1869 für den direkten Verkehr von und nach Stettin an der „Laatziger Ablage“, am Großen Vietziger See, die Erreichbarkeit des Ortes. Somit wurde eine Direktverbindung Stettin-Misdroy-Swinemünde möglich. Als Dank gaben die Einwohner von Misdroy ihrer im Jahr 1885 zu Ende gebauten Seebrücke, der Ersten an der östlichen Ostküste, seinen Namen (Kaiser Friedrich Brücke).

Von 1872 an war Misdroy eines der führenden deutschen Seebäder. Durch die Errichtung der Seebrücke von 1885 konnte die Zahl der Badegäste auf 7.620 pro Saison verdoppelt werden. 1895 zählte man schon rund 10 000 Urlaubsgäste. Die im Jahr 1899 erbaute Eisenbahnstrecke von Wollin nach Misdroy lies die Attraktivität von Misdroy steigen. 1901 wurde Misdroy an das Stromnetz angeschlossen und 1905 wurde das Familienbad eröffnet. Im Jahr 1906 wurde die Seebrücke auf 360 Meter verlängert , somit war eine direkte Schiffsverbindung nach Stettin möglich. Ein Jahr darauf wurde die Musikhalle in Misdroy errichtet. Im Jahr 1913 besuchten 19.211 Badegäste das Seebad. Im selben Jahr wurde die Seebrücke bei einer Sturmflut zerstört und führte 1914 zum Abriss der Brücke. Die Seebrücke wurde erst 1921 mit einer Länge von 200 Metern wieder aufgebaut. Weil die Länge nur 200 Meter betrug, konnten keine größeren Schiffe mehr anlegen.

1930 wurden 21.115 Badegäste gezählt. Im Jahr 1939 betrug die Zahl der Einwohner in Misdroy 4.145. Seit 1945 gehört Misdroy zu Polen und wurde nach der Vertreibung der deutschen Einwohner in Miedzyzdroje unbenannt. Im Jahr 1947 erhielt Misdroy sein Stadtwappen und Stadtrecht. 1958 wurde der Kur-und Badebetrieb nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgenommen.

1960 entstanden der Nationalpark Wollin und 1962 das Naturkundemuseum in Misdroy. 1976 entstand das Wildreservat mit den Wisenten. 2004 wurde begonnen, die Seebrücke auf 395 Meter zu verlängern. Die Einweihung der Seebrücke fand am 19.03.2005 statt. Misdroy hat eine zwei Kilometer lange Promenade und es finden jährlich Polnische Filmfestspiele statt.